Mediatives Handeln im Schlichtungsverfahren

Eine kürzlich fertiggestellte Abschlussarbeit nimmt sich dem Thema «Mediatives Handeln im Schlichtungsverfahren» an. Sie entstand im Rahmen des Lehrgangs CAS Mediation und Konfliktlösungskompetenz an der Universität Freiburg.

Autorin Andrea Egger arbeitet seit acht Jahren als Gerichtsschreiberin bei der Schlichtungsbehörde Bern-Mittelland und wird ab Januar 2022 als Vorsitzende tätig sein. Sie hat in ihrer Arbeit die Unterschiede von Mediation und Schlichtung und Anwendung mediativer Elemente im Schlichtungsverfahren analysiert und bewertet. Ziel der Arbeit war es, Geschichte und Aufgaben der Schlichtungsbehörden aufzuzeigen, den Ablauf der Verhandlungen zu erläutern und die Unterschiede des Schlichtungsverfahrens und einer Mediation herauszuarbeiten. Aufgezeigt hat Egger auch, welche mediativen Elemente in Schlichtungsverfahren gewinnbringend eingesetzt werden können. Die Praxiserfahrung habe gezeigt, dass Elemente der Mediation dann übernommen werden, wenn die/der Vorsitzende die Mediation kennt und wenn genügend Zeit vorhanden ist. Hauptgrund, warum mediatives Handeln nicht häufiger zum Zug kommt, sei der Zeitfaktor, so die Autorin. Schlichtungsverhandlungen müssten zumeist während eines angesetzten Termins in sehr kurzer Zeit stattfinden. Für eine echte Mediation bliebe dann nur wenig Raum.

Andrea Egger, Rechtsanwätlin
Gerichtsschreiberin bei der Schlichtungsbehörde Bern-Mittelland